Tennis: Nach 2020 hoffte man in der Tenniswelt auf eine „normale“ Runde, aber im Frühling zweifelte man, ob die Mannschaftsrunde überhaupt stattfinden würde. Jetzt ist es doch soweit. Wenn auch mit Einschränkungen, unter Auflagen und mit viel Organisation im Hintergrund. Der PTC Grünstadt schickt 31 Teams ins Rennen.
Sabine Clemenz und Marc Brinkmann, die Sportwartin und der Jugendwart, sind in diesen Tagen nicht zu beneiden. Was ist alles erlaubt, wie können die Mannschaften möglichst exakt über die Runde informiert werden, wann kommt eine neue Corona-Bekämpfungsverordnung? Erst am Montag rechnet man mit einer Entscheidung auf Kreisebene, wie die Umkleiden beziehungsweise Duschen genutzt werden dürfen. Einzeln oder einer in der Umkleide und einer in der Dusche, zählen Geimpfte und Genesene vielleicht nicht?
Dass man fast täglich auf Verordnungen und Inzidenzzahlen schauen muss, daran hat man sich fast schon gewöhnt, aber die „fast reguläre“ Mannschaftsrunde ist dann nochmal eine Herausforderung für die Tennis-Klubs. Durch die weggefallenen Spiele im Mai ist die Anlage laut Brinkmann teils komplett voll und samstags sogar doppelt (morgens die Jugend, mittags die Senioren), doch der PTC hat vor, das zu „wuppen“ und so wird man gerade bei diesen Terminen jemanden zur Koordination abstellen, damit es nur geringe Wartezeiten gibt.
Herren 70 des PTC
starten heuteEigentlich war die Clubgastronomie weggefallen, doch die Pächterin des „Fliegenden Italieners“ wollte den Club nicht im Stich lassen und so werden an den Spieltagen alle Mannschaften verköstigt, wenn auch unter vielen Auflagen und nicht so feucht-fröhlich wie man es nach den Tennisspielen gewohnt ist. „Ich bin erleichtert, dass wir dies unseren Mitgliedern doch anbieten können und, auch wenn wir parallel einen Nachfolger suchen, unsere Wirtin tatkräftig unterstützt“, so der Vorsitzende Lutz von Haaren.
An die Septembertermine der Runde möchte man noch gar nicht denken, hier kommen dann Dunkelheit und Terminüberschneidungen mit Vereinsturnieren dazu.
Den Beginn machen heute um 10 Uhr die neu gegründeten Herren 70 unter ihrem Kapitän Peter Rath. „Endlich geht es wieder los. Wettkampf und Spaß!“, sagt Marian Glombeck. „Und ich kann endlich wieder für alle backen“, so Helmut Schaich, der neben dem Tennisschläger auch vorbildlich den Tortenheber bedient. Wilfried Lohmann freut sich vor allem auf das Doppel, „denn das hat uns in den letzten Wochen, als nur Einzel erlaubt war, doch sehr gefehlt!“ Der Kapitän Peter Rath freut sich vor allem auf das Gläschen Wein danach, „denn die Geselligkeit ist einfach das Schönste und man hat sie monatelang vermisst.“ Da in dieser Altersklasse wahrscheinlich viele Spieler geimpft sind, stellt man sich auf eine „normale“ Runde ein.
Drei Mannschaften spielen nach dem Coronajahr noch überregional, allen voran die Damen 50 in der Oberliga unter der Kapitänin Cathrine Mattinger, die sich auf einige Neuzugänge aus den 40ern freuen darf und eine vordere Platzierung anstrebt. Gleich am ersten Spieltag geht es ins Saarland zum TV 66 Rohrbach, eine starke Truppe, aber auch im Saarland war lange kein Tennis erlaubt. Uwe Gibis heißt der neue Kapitän der Herren 55 in der Verbandsliga und auch er kann aus einem Mix der bisherigen 50er und 55er ein Wörtchen um den Titel mitreden. Die Herren 40 I um Andreas Matte, ebenfalls in der Verbandsliga, werden in einer starken Gruppe um den Klassenerhalt kämpfen. Sie empfangen zum Auftakt mit dem TC Diez gleich einen Gegner, der wohl um den Aufstieg mitspielen wird.
Erfreulich für den PTC ist, dass die Erste Herrenmannschaft dieses Jahr als Viererteam in der Pfalzliga spielt. Kapitän Florian Dostalek ist zurück und führt das Team, das im Vorjahr den Pfalzmeistertitel bei den Jungen U15 erreicht hat.
Samstag kommt es dann auch direkt zu einem Derby, die neu gegründete Herren 40 II Mannschaft tritt beim TC Eisenberg an. Durch arge Personalprobleme wird sich wohl erst freitags entscheiden, welche vier Spieler der PTC zum Nachbar schicken kann.
14 Jugendmannschaften konnte der PTC für 2021 melden, wobei eigentlich mit 18 bis 20 geplant wurde. Jedoch nachdem es fast sechs Monate kein reguläres Training gab, konnten kaum Medenspielneulinge ausgebildet werden und der PTC hat Mannschaften lieber etwas größer gemacht. In vielen Teams gab es zudem Altersumbrüche und so mussten teils sie Pfalzligarechte aufgeben, die man in den kommenden zwei Saisons aber wieder zurückerkämpfen möchte.
„Für die Jugend war die verlorene Trainingszeit besonders schlimm“ so der PTC-Vorsitzende Lutz von Haaren, „wobei unser Trainerteam teils Wunder vollbracht hat, den ganzen November draußen trainiert hat und bereits am 1. März wieder ein paar Trainingsstunden draußen geben konnte.“
Spannend werde es, wenn der PTC auf Teams trifft, die regelmäßig im Winter in Hessen spielen konnten (dort waren die Tennishallen geöffnet) oder wenn man auf Kader- oder DTB-Spieler trifft, die per Ausnahmeregelung trainieren durften. mbr
PTC: Die Heim-Termine
Mittwoch, 10 Uhr: Herren 65 (B-Klasse) gegen Kusel; Mittwoch, 13.30 Uhr: Herren 60 (Pfalzliga) gegen Böhl-Iggelheim und Damen 55 (Pfalzliga) gegen Bad Dürkheim; Donnerstag, 10 Uhr: Herren 65 Doppel (Pfalzliga) gegen Flomersheim; Freitag, 15:30 Uhr: Mädchen U15 II (C-Klasse) gegen Kirrweiler; Samstag, 9 Uhr: Jungen U18 I (A-Klasse) gegen Caesarpark KL, Mädchen U18 IV (C-Klasse) gegen Billigheim, Mädchen U18 II (B-Klasse) gegen Merzalben, Mädchen U18 III (C-Klasse) gegen Miesenbach sowie auf der Ausweichanlage in Weisenheim/Berg Jungen U18 III (B-Klasse) gegen Frankenthal; Samstag, 13.30 Uhr: Herren 40 I (Verbandsliga) gegen Diez, Herren 50 I (Pfalzliga) gegen Bellheim; Sonntag, 10 Uhr: Herren I (Pfalzliga) gegen Maudach, Damen I (A-Klasse) gegen Post Ludwigshafen, Damen II (B-Klasse) gegen Frankenthal.