Am heutigen Freitag wird Ferdinand Zehren die Gaststätte des Park-Tennisclubs (PTC) Grünstadt als „Zehrens“ neu eröffnen. Reservierungen hat er bereits. Offensichtlich freuen sich die Leute auf das neue Restaurant, dessen Inhaber in der Region kein Unbekannter ist. Zehn Jahre war er Chefkoch bei den Gebrüdern Meurer in Großkarlbach und zwei Jahre im Weingut Petry in Herxheim am Berg. Im Vereinslokal wird er deutsche Küche mit internationalem Einschlag servieren.
„Ich habe italienische Akzente vom Vorgänger in der Karte gelassen“, berichtet der Gastronom. Als spezielles Hausgericht wolle er „Zehrens Wingertsknorzen“ anbieten: marinierter Kalbfleischspieß mit Polenta und Marktgemüse. Passend zu den Gerichten werden im wesentlichen regionale Weine ausgeschenkt. Der gebürtige Bitburger übt seinen Beruf, den er 1979 bis 1982 gelernt hat, mit Herzblut aus. Dabei habe er nach der Schule eigentlich Schreiner werden wollen, erzählt Zehrens. Doch Lehrstellen waren knapp, und sein älterer Bruder, ein Restaurantfachmann, riet ihm zur Koch-Ausbildung.Nun führe er eine Art Familientradition fort, sagt er: Ein anderer Bruder sei Bäcker, zwei Cousins Köche und ein weiterer Cousin Restaurantfachmann. „Ein Blick in die Namensforschung zeigt, dass Zehren von Verzehren kommt“, erläutert der 53-Jährige, der unter anderem in der Schweiz tätig war und im Intercontinental Luxemburg. Auch im Bad Dürkheimer Annaberg stand er am Herd.
In Grünstadt, wohin er 1996 der Liebe wegen gezogen ist, hat er nach einer Anfrage des PTC den Sprung in die Selbstständigkeit gewagt. „Das habe ich schon lange machen wollen, es aber aus Rücksicht auf die Familie nie gewagt“, sagt Zehren. Inzwischen seien seine Söhne erwachsen.
Ehefrau Heidi, geborene Venter – ihre Eltern hatten den Erdbeerhof in der Vorstadt – will für ein Wohlfühl-Ambiente sorgen. Die Floristin hat bei ihrem Arbeitgeber gekündigt, um voll im „Zehrens“ mit einzusteigen. „Wenn der eine Partner im Gastgewerbe beschäftigt ist und der andere nicht, bleibt wenig gemeinsame Zeit“, meint sie. An der Seite ihres Mannes wolle sie stets dort unterstützen, wo sie gebraucht wird.
Damit Besucher im Restaurant im Stadtpark, das inklusive Terrasse zirka 90 Sitzplätze hat, heute die ersten Bestellungen aufgeben können, war eine Menge zu tun. Seit Anfang Januar wurden die Wände, die mit Pfälzer Landschaftsmotiven dekoriert werden sollen, gestrichen und neue Lampen installiert. Auch wurde die Küche modernisiert. „Die Vorschriften haben sich geändert. So musste beispielsweise abwaschbare Farbe verwendet und für bessere Ausleuchtung gesorgt werden“, berichtet Heidi Zehren.
Vereinsvorsitzender Lutz von Haaren erzählt: „Wir haben die Wohnung oben drüber aufgegeben und dort Sozialräume inklusive Duschen und Toiletten für das Personal eingerichtet.“ Die Eingangstür zum Lokal, das bei seiner Entstehung in den Siebzigern deutlich kleiner war, solle noch ersetzt werden. Der PTC investiert rund 7000 Euro, die Pächter etwa 30.000 Euro.
Das Ehepaar hat zwei Servicekräfte des Vorgängers, der die Gastwirtschaft seit 2011 betrieben hatte, übernommen. „Sie sind recht beliebt, und wir können ihre Erfahrung nutzen“, sagt Ferdinand Zehren, der noch einen Koch und eine Küchenhilfe beschäftigen wird.
ÖFFNUNGSZEITEN
„Zehrens“: im Winter täglich, außer montags, 17 bis 21.30 Uhr, im Sommer (April bis September), sieben Tage in der Woche, 11.30 bis 14 Uhr und 17 bis 21.30 Uhr. Reservierungen unter Telefon 06359/3559.