Ein zweifaches Jubiläum feiert in diesem Jahr der Park-Tennisclub Grünstadt. Seit 100 Jahren wird in Grünstadt Tennis gespielt, und vor 50 Jahren wurde der Verein offiziell gegründet (wir berichteten). Bei der Festveranstaltung am Samstagabend im Weinstraßencenter würdigten alle Gratulanten den Stellenwert des Vereins sowohl in der Stadt als auch im Sportbereich.
Der Park-Tennisclub habe stets eine vorbildliche Arbeit geleistet, resümierte der Erste Vorsitzende Hans- Peter Tolles. Im Wandel der Zeit sei man vom „Weißen Sport“ etwas abgekommen, heute biete sich ein buntes Bild auf den Tennisplätzen. Das Ziel sei aber noch das gleiche: Leibesertüchtigung und Freude am Spiel. Die Veränderungen in der Gesellschaft und im Sport habe man immer frühzeitig erkannt und sich den neuen Gegebenheiten angepasst. Nur so sei es möglich, das intakte und pulsierende Vereinsleben zu erhalten. Nur attraktive Vereine hätten auf Dauer Bestand.
„Einer Sportart bleibt man treu“, rief Dieter Noppenberger den Jubiläumsgästen zu. Der Präsident des Sportbundes der Pfalz lobte das ausgewogene Verhältnis im Park-Tennisclub zwischen Damen und Herren, Jugend und Alter. Dies sei Grundlage für ein harmonisches Vereinsleben. Ein großes Lob verdienten die Trainer und die Ehrenamtlichen.
Wolfgang Eggers, Präsident des Tennisverbandes Pfalz, erinnerte an die Anfänge vor mehr als 100 Jahren. Als das Spiel mit dem weißen Ball sich ausbreitete, waren Grünstadter mit Begeisterung dabei. Im Vereinsleben gebe es einige Meilensteine, angefangen bei den sportlichen Erfolgen bis hin zu den baulichen Maßnahmen. Das Ehrenamt habe einen hohen Stellenwert in diesem Verein und stütze damit auch den pfälzischen Tennisverband. Der Park-Tennisclub sei eine hervorragende Turnieradresse.
Große Veränderungen habe der Tennissport in den 100 Jahren erfahren, resümierte Helmut Clemenz, stellvertretender Vorsitzender von 1969 bis 1980 und Erster Vorsitzender von 1980 bis 1992, in seiner Laudatio. Der „Weiße Sport“ sei bunter, athletischer und lauter geworden. Er verglich die damalige Zeit mit den heutigen Begebenheiten. Einem Aufruf 1910 in der Grünstadter Zeitung folgten so viele Tennisinteressierte, dass schon zwei Jahre später Bälle über die Netze flogen. Bis zum ersten Ballwechsel mussten Spielfelder geschaffen werden. Bis 1936 wurde im Stadtpark gespielt, daher der ergänzende Vereinsname. Nach den Kriegswirren fanden sich wieder Tennisinteressierte zusammen. Erst im Jahr 1962 wurde dann der Verein gegründet, dessen Mitgliederzahlen stetig anstiegen – Mitte der 1980er Jahre, zu Zeiten von Tennisidol Boris Becker, auf stolze 650, darunter 530 Aktive. Heute zählt der PTC 528 Mit und ist damit der zweitstärkste Verein im Tennisverband Pfalz. Die Sportanlage wurde stets erweitert und modernisiert, heute stehen zehn Tennisplätze in einem ausgezeichneten Zustand den Sportlern zur Verfügung. Dazu entstanden ein Clubheim und Funktionsgebäude. Zumindest eine Mannschaft spiele kontinuierlich in der Landes- oder Pfalzliga 250 Jugendliche sind regelmäßig im Training und versprechen eine gute Zukunft. Seit sieben Jahren richtet der Park-Tennisclub die Pfalzmeisterschaften der Senioren aus.
Bürgermeister Klaus Wagner sagte, der PTC befinde sich pünktlich zum Jubiläum in einer Hochphase und sei für künftige Aufgaben in allen Bereichen gut gerüstet. Für die Stadt sei der Jubiläumsverein ein Aushängeschild und Werbepartner. Für das sportliche und kulturelle Rahmenprogramm sorgten das Streichquartett der Musikschule Leiningerland, ein PTC-Gesangsquartett, das den Gästen Tennis gesanglich näher brachte, das Tanzstudio Claudia Dauth und das Showorchester Kim & Kas. (mwl)
Zur Sache: Zahlreiche Mitglieder geehrt
Beim Festakt zum 50. Jubiläum des Park-Tennisclubs Grünstadt wurden auch viele langjährige und verdiente Mitglieder geehrt. Obwohl der Verein erst ein halbes Jahrhundert besteht, konnten drei Mitglieder für eine mehr als 60-jährige Zugehörigkeit ausgezeichnet werden. Sie spielten vor der Vereinsgründung bereits in Grünstadt Bälle über die Netze, damals noch im Turn- und Sportverein Grünstadt. Ausgezeichnet für 60 Jahre wurden Hedy Muhl, Fritz Jost und Peter Muhl. Die Ehrung für 50 Jahre erhielten Else Augustin, Werner Augustin, Gernot Bauer, Franz Bauer, Helmut Clemenz, Heide Duchow, Norbert Gauer, Gertrud Heitz, Robert Heitz, Erich Kuntz, Karl Meyer, Bärbel Matheis, Heinz Nicklaus, Hans-Joachim Schulz und Herbert Wellendorf. Hartmut Duchow, Karl-Heinz Dürk, Franz Juncker, Jutta Kuffer, Paul Müller, Fritz Rolfs, Anneliese Schwolow, Karin Spreng, Norbert Spreng, Ingrid Steinle, Georg Steinle, Christine Ullrich, Rainer Ullrich und Klaus Wagner gehören seit 40 Jahren dem Jubiläumsverein an. Die Ehrung für 25 Jahre ging an Uwe Bernhard, Björn Gelhausen, Wilhelm Scheidt, Hans- Ulrich Vesenmeyer, Kirsten Wagner, Annelie Nicklaus, Axel Muhl, Marc Brinkmann, Günter Gansert, Carina Krabetz, Hans Menzel und Astrid Schuster-Kroneberger. (mwl)